Miasmatische Homöopathie

Die Homöopathie ist eine sehr sanfte Medizin. Sie arbeitet mit kleinsten Gaben und kleinsten Mengen, die dem Körper einen Heilungsimpuls setzen, woraufhin unser Körper bestenfalls einen starken Selbstheilungsprozess initiiert. Ihr Begründer ist Samuel Hahnemann, Arzt und Apotheker, der 1810 die 1. Auflage des „Organon der rationellen Heilkunde“ verfasste. 

Homöopathie kann die Gesundheit der Patienten verbessern. ebenso ist es einen versuch wert, Nebenwirkungen durch Impfungen zu behandeln, eine Domäne, die schon mit Beginn der Pockenimpfungen vor mehr als 130 Jahren begonnen hat. Egal, wie lange diese Schäden schon her sind, man kann versuchen zumindest eine Besserung der Symptomatik zu erreichen.

Eine homöopathische Behandlung bezieht den ganzen Menschen ein: den aktuellen körperlichen Zustand, Geist & Gemüt, die Lebensweise und die Vorgeschichte einschließlich der Vorfahren.

Lebenskraft 

Die Lebenskraft ist ein zentraler Ausdruck in der Homöopathie. Sie zeigt unsere Energie & Tatkraft an. Man kann sich die Lebenskraft als ein energetisches ordnendes Prinzip vorstellen, ähnlich dem zum Qi in der TCM / Akupunktur oder das Prana im Ayurveda 

Ohne die Lebenskraft wäre der Mensch tot: sie verleiht uns Vitalität, Empfindungen und ordnet alle Vorgänge in unserem Körper und unserem Leben auf harmonische Weise. 

 Eine Verstimmung der Lebenskraft kann bspw. durch langanhaltenden Kummer, Verletzungen, durch Kälte, durch ein Leben in ungesunder Umgebung oder eine ungesunde Lebensweise verursacht werden. Dann entwickelt sich die Krankheit zuerst im Inneren des Körpers - unsichtbar.  Nach und nach äußern sich langsam Symptome – bis hin zu einer chronischen Krankheit, wenn man dem keinen Einhalt gebietet. 

Die Miasmen

Das Wort Miasma ist griechischen Ursprungs und bedeutet „Besudelung, Verunreinigung“. Hahnemann übernahm Begriff aus der Antike und füllte ihn mit völlig neuen Inhalten.

Er unterscheidet zwischen akuten und chronischen Miasmen. Akute Miasmen sind akute Infektionen, meist Epidemien, wie bspw. Cholera, Pocken, Scharlach, Corona usw. => Sie vergehen meist von alleine, wenn die Lebenskraft noch die Kraft dazu hat. Bei schwerer miasmatischer Vorbelastung kann selbst eine akute Krankheit auf Dauer unsere Lebenskraft schwächen (bspw. bei Long Covid, nicht mehr gesund seit einer EBV-Erkrankung, nach einer Grippe-Infektion). 


Die chronischen Miasmen

Wenn bei einem Menschen immer mal wieder hier und da Krankheiten & Wehwehchen auftreten, dann leidet er nach homöopathischem Denken bereits an einer chronischen Krankheit, an einem tiefer liegenden „Urübel“. Diese kleinen Infekte und Wehwehchen sind keine eigenständigen Krankheiten, sondern es ist ein gemeinsamer Prozess, der langsam aber stetig in unserem Körper an Fahrt aufnimmt. Eine Arznei, die nur das akute Krankheitsbild beinhaltet, lindert zunächst. Aber diese Akutarznei reicht häufig nicht aus, um den darunter liegenden Prozess zu bearbeiten. Dazu ist eine tiefgreifend wirkende Arznei notwendig, um an die Wurzel des Übels zu kommen. Der darunterliegende Prozess ist das chronische Miasma. Um an dieses heranzukommen, ist eine antimiasmatische Behandlung notwendig. 

Welche Miasmen gibt es? 

Ein chronisches Miasma ist die Verstimmung der Lebenskraft auf ihre eigene Art und Weise, einem bestimmten Muster folgend. Unser Körper kann sich nicht selbst heilen, auch nicht durch gesunde Lebensweise und eine gesunde Diät. 

Die chronischen Miasmen kann man sich als Computer-Virus vorstellen, die in uns schlummern: sie verändern die Prozesse im Körper und schaffen Störungen in der Gesundheit bis hin zu schweren Krankheiten. Sie werden durch Ansteckung oder Vererbung von den Vorfahren übertragen. Jedes Miasma hat seine ihm typischen Verläufe und Krankheiten.

Man kann auch mehrere Miasmen haben, wovon häufig eines aktiv ist und ein anderes schlummert. Es können auch mehrere aktiv sein. Nur aktive Miasmen kann man in der Therapie erreichen. 

Es gibt mehrere Miasmen, wovon ich hier die 4 wichtigsten Vertreter näher erläutern möchte: die Psora, die Sykosis, die Syphilinie und die Tuberkulinie. Die Namen der Miasmen sind so gewählt, da sie dem Prozess bestimmter Krankheiten ähneln. Es heißt keinesfalls, dass man an dieser Krankheit akut leidet und Überträger von Erregern ist. 

Wer mehr über die die einzelnen Miasmen erfahren möchte, kann sich hier mein PDF kostenfrei herunterladen: 

Wann ist eine antimiasmatische Behandlung angezeigt? 

  • wenn in der Familie bzw. bei den Vorfahren chronische Krankheiten aufgetreten sind, bspw. Rheuma, Gicht, Arthrose, Krebs,  Herzinfarkt, Bluthochdruck, Diabetes, Autoimmun-Erkrankungen, Allergien.
  • wenn ich häufiger an kleinen Infekten wie Erkältungen, Herpes, Entzündungen, PMS usw. leide => dies zeigt eine Schwäche des Immunsystems und demzufolge die miasmatische Belastung an. 
  •  wenn ich an chronischen Krankheiten wie Allergien, Autoimmunerkrankungen, Rheuma, Gicht, Arthrose, Neuralgien, Migräne usw. leide 

Die Antimiasmatische Behandlung

Für eine antimiasmatische Behandlung ist ein ausführliches Anamnesegespräch mit der Aufnahme der Symptome und Krankheiten von Geburt an bis zum heutigen Zeitpunkt notwendig. Sie dauert in der Regel 2-3 Stunden. Bei starker Belastung auch länger. 

Im Vorfeld haben Sie einiges zu tun: 

  • In Ihrer Familie herausfinden, welche Krankheiten bekannt sind und Ihre Entwicklung in der Kindheit => dies zeigt das Terrain an und die miasmatische Entwicklung in der Kindheit 
  • Eine eigene Krankenchronologie schreiben, von Geburt an bis jetzt => das zeigt das Muster an, mit dem Sie auf Belastungen des Alltags, Erreger, usw. reagieren. Damit finde ich heraus, welche Miasmen wann aktiv waren/sind?
  • Alle Befunde & (Impf-)Ausweise mitbringen => für die Vollständigkeit. Manchmal sind auch dort wahre Schätze für die Beurteilung der individuellen Krankheit enthalten. 


Nach unserem Gespräch beginnt meine eigentliche Arbeit: mögliche Ursachen eruieren. Darauf basierende passende (antimiasmatischen) Arzneien wählen, die auch abgestimmt auf die gegenwärtigen Beschwerden und das aktive Miasma sind. Dabei beachte ich u.a. die Wirktiefe der Arzneien. Häufig werden sowohl Mittel mit einer sehr tiefgreifenden Wirkung auf das Miasma benötigt und auch kleinere Mittel, die bspw. den Stoffwechsel anregen, Organe unterstützen oder akute Probleme besänftigen. Bei einer antimiasmatischen Behandlung erhalten Sie häufig eine Reihe von Mitteln. Dies kann man sich wie eine Leiter vorstellen, die man hinaufklettert. Das jeweilige passende Mittel zeigt sich durch aktuellen und alten Symptome, die ihre individuelle Krankheit zeigt. 

Eine antimiasmatische Kur dauert bei starker Belastung mehrere Jahre. Wir besprechen regelmäßige Ihr Befinden im Rhythmus von anfangs ca. 6-12 Wochen, später auch im längerem zeitlichen Abstand. 

Buchempfehlung 

Wer mehr über die Miasmen in verständlicher Weise erfahren möchte, kann sich in folgendem Buch weiter informieren:

Mohinder Singh Jus: „Die Reise einer Krankheit“ 

Ich freue mich, dass Sie bis hier gelesen haben. Bei Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. 


Ihre Heilpraktikerin Janet Meinke